Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941-1944.

Zentrum für Ostbelgische Geschichte präsentiert
Titelbild-Massenerschießungen
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Das Zentrum für Ostbelgische Geschichte präsentiert die Ausstellung „Massenerschießungen – Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941-1944" im Alten Schlachthof in Eupen. Sie zeigt u.a. beispielshaft, wie auch im damaligen Eupen-Malmedy aktive Nazis Kriegsverbrecher wurden und wie kurz der Weg hin zur politischen Radikalisierung sein kann.

Zwischen 1941 und 1944 erschossen Angehörige der SS, der Wehrmacht und deutsche Polizeieinheiten zusammen mit einheimischen Helfern in der Sowjetunion über zwei Millionen Juden, etwa 30.000 Roma und 17.000 Patienten psychiatrischer Anstalten oder töteten sie in sogenannten Gaswagen. Anhand historischer Dokumente und Fotografien beschreibt die Ausstellung die Entwicklung des Massenmords und die Aufarbeitung dieser Verbrechen nach 1945.

Im Zentrum der Ausstellung stehen fünf Fotografien, die die Ermordung von etwa 1.500 jüdischen Kindern, Frauen und Männern am 14. Oktober 1942 im ostpolnischen Mizocz (heute Ukraine) zeigen. Anhand dieses Beispiels werden die Schritte der Vernichtung der jüdischen Gemeinden und das Zusammenspiel von Verantwortlichen vor Ort und der nationalsozialistischen Führung in Berlin erörtert.

In der Ausstellung wird auch die Rolle von Karl Pütz beispielhaft nachgezeichnet, der in den 1930er Jahren in Eupen-Malmedy HJ- und BDM-Gruppen aufgebaut hat, als nationalsozialistischer Propagandist tätig war und nach 1941 Täter des Holocausts wurde.

Die Ausstellung bietet Erklärungsansätze zu der Frage, was Männer dazu brachte, sich am Massenmord zu beteiligen. Außerdem geben eine Fotoserie mit Großaufnahmen und Interviews mit Überlebenden Raum, sich mit der Situation der Verfolgten auseinanderzusetzen. Schicksale Einzelner werden auf frei im Raum stehenden Stelen vorgestellt, um der verschiedenen Gruppen zu gedenken, die Opfer der NS-Mordpolitik wurden.

Die Ausstellung wurde von der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin, und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin, entworfen und bisher in Berlin, Köln und Ludwigsburg präsentiert. Nun ist sie auch in Ostbelgien auf Initiative des ZOG und mit Unterstützung des Kgl. Eupener Geschichts- und Museumsvereines zu sehen.

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