Geschichte

Der „Alte Schlachthof“ ist ein architektonisch markanter Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von etwa 2.000 m² auf einem weitläufigen Gelände in unmittelbarer Nähe zum Eupener Stadtzentrum. Erbaut wurde er zwischen 1901 und 1903 im preußischen Industriestil der Gründerzeit und diente bis 1991 als städtischer Schlachthof.

Vom Schlachthof zum Kulturzentrum

Seit 1993 und selbst während der Umbauphase nutzten Chudoscnik Sunergia und andere Vereinigungen die Räume im Schlachthof und deren außergewöhnliche Atmosphäre für Kulturveranstaltungen aller Art. Konzerte, Theateraufführungen, Kunstausstellungen, groß angelegte interaktive Projekte und einige Aufsehen erregende Happenings trafen auf ein sehr breites Interesse beim Publikum, das sich immer wieder von der besonderen Ausstrahlung, von den Lichtverhältnissen und der interessanten Architektur des ehemaligen städtischen Schlachthofs fasziniert zeigte.

Unter Aufsicht des Lütticher Architekten Daniel Dethier wurde die vollständige Umwandlung des Alten Schlachthof vom Industriegebäude zum Kulturzentrum  in zwei Phasen verwirklich:

  1. Phase: Sanierung der Bestandsgebäude des Alten Schlachthof
  2. Phase: Instandsetzung und Ausbau des Alten Schlachthof zum Kulturzentrum:
  • Juli 2004: Hinterlegung des Bauantrags
  • November 2004: Genehmigung des Bauantrags und Erteilung der Betriebsgenehmigung
  • Juli 2007: Auftragserteilung für die erste Phase
  • Investitionen in Höhe von ca. 2,9 Millionen Euro, einschl. MwSt. Durch das Interreg-Projekt GEMAAL konnten europäische Fördergelder in Höhe von ca. 850.000,- Euro (MwSt. Inkl.) abgerufen werden
  • August 2007: Inangriffnahme der Arbeiten und Durchführung derselben bis April 2009
  • September 2012: Auftragserteilung für die zweite Phase; Investitionen in Höhe von ca. 5 Millionen Euro, ohne MwSt.

In Partnerschaft zwischen der AGR Tilia der Stadt Eupen, der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Wallonischen Region und der Europäischen Union sowie in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Unternehmen ist es gelungen, dieses architektonisch bemerkenswerte Gebäude einer neuen, sinnvollen Nutzung zuzuführen. Eupen verfügt seit dem 4. September 2015 über ein adäquates Kulturzentrum, das in vielerlei Hinsicht einmalig und ein kultureller Leuchtturm für die Stadt ist.

Die TILIA ist die Autonome Gemeinderegie der Stadt Eupen und somit für die gemeindeeigenen Infrastrukturen zuständig. Durch einstimmigen Beschluss des Verwaltungsrates der Autonomen Gemeinderegie TILIA der Stadt Eupen vom 19. März 2015 wurde die Chudoscnik Sunergia VoG für die Zeitspanne 2015–2019 als Dienstleister und somit Verwalter des Kulturzentrum Alter Schlachthof Eupen definiert. Ende des Jahres 2019 verlängerte die Stadt Eupen den Dienstleistungsvertrag um sechs Jahre bis Ende 2025.

Seit September 2015 haben unzählige Künstler im Alten Schlachthof ihre Kunst präsentiert.  Alle Kunstformen haben in den modernen Kulturkomplex Einzug gehalten: Bildende Kunst hat in wechselnden Ausstellungen eine Heimat gefunden. Literarisches findet Ausdruck in Poetry Slams, Kabarettabenden und Lesungen. Die Darstellende Kunst stellt Theater- und Tanzaufführungen in den Mittelpunkt. Das Konzertangebot ist stattlich und das nicht nur im Rock- und Pop Bereich. Auch Electro, Weltmusik und Klassik sind vertreten. Mittlerweile finden international bekannte Jazzgrößen regelmäßig den Weg nach Eupen und sind von den Rahmenbedingungen begeistert. Gleichzeitig unterstützt der Alte Schlachthof die lokale Szene und bietet Musikern aus der Region die Chance unter professionellen Bedingungen aufzutreten.

 

 

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