Markus Neumann: Peau-ésie

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Der ostbelgische Künstler Markus Neumann wird Zeichnungen, Malereien, Skizzen, Bijoux Muraux, Objekte und Dokumente aus vier Jahrzehnten zeigen. Die Ausstellung „Peau-ésie“ in fünf Räumen lässt Sie in vielschichtige Themen eintauchen: persönliche Geschichten und Bergerfahrungen, gesellschaftliche Stellungnahmen sowie die vom Buddhismus inspirierte Dharma-Kunst. Der Eintritt ist frei!

Der aus Ostbelgien stammende und in Brüssel lebende Künstler Markus Neumann sieht seine Ausstellung als eine Retrospektive, die 40 Jahre künstlerisches Schaffen erfasst. Bereits im Alter von 16 Jahren begann Markus nach einem Besuch im Dali-Museum in Figueras (Spanien) seine Gedankenwelt mit Farben auf Papier und Leinwand zu übertragen. Nach seiner Ausbildung in der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Brüssel zeichnete er zunächst große Formate. Anschließend arbeitete er das Konzept der „Bijoux Muraux“ (Wandschmuck) aus und widmete sich kleineren Bildtäfelchen und Collageobjekten. Seit 2009 beschäftigt ihn das Thema Haut und die pikturalen Ergebnisse aus dieser Auseinandersetzung nennt er „Peau-ésie“. Dieses Thema scheint ihm bis heute unerschöpflich. Einen weiteren Schwerpunkt, den er ebenfalls in seine Ausstellung in Eupen mit einfließen lassen wird, sind seine Beobachtungen und Verinnerlichungen der Natur: Zeichnungen und Skizzen von Berglandschaften – die auch unter die Haut gehen.

Kunst in fünf Räumen
Der Einstieg in die Ausstellung ist eine Reise durch die „Dharma-Kunst“ in der Galerie des Alten Schlachthofs. Ein Raum zum Innehalten und Ruhe bewahren mit Erklärungen zur künstlerischen Vorgehensweise im Buddhismus. In der Vorhalle angekommen, wird der Besucher mit Werken als Stellungnahme zum aufkommenden Rassismus konfrontiert. Der Künstler schafft hier eine Verbindung zur Installation „Schwarze Milch der Frühe“, die  1993 vor den Umbauarbeiten im Alten Schlachthof zu sehen war und gleichzeitig durch das Gedicht „Todesgefuge“ von Paul Celan beeinflusst wurde. Im Magasin sind Wandschmuck und Filmprojektionen zum Thema „One Heartbeat“ zu sehen, während der Maschinenraum den „Bergwelten“ gewidmet wird – die Auswahl der Zeichnungen und Malereien gilt als ehrenvolle Verneigung vor allen Bergvölkern, besonders den Tibetern. Auch die Verbindung zu den Schweizer Bergen und den Dolomiten – Pfade und Lehren – finden wir in den ausgestellten Werken wieder. Der Kesselraum steht für „Peau-ésie, Entwicklung und Veränderung“ und umfasst alle Exponate zum Thema Haut.

Peau-ésie: Haut und Poesie
„Die Schichten unserer Haut sind Hüllen, Identität und Zeugen unserer persönlichen Geschichte. Durch sie können wir Vergänglichkeit, Wunden, Gefühle, Temperatur, Liebe, Materialien und Texturen erfahren. Die Haut faltet sich, reißt, blutet, kühlt, altert, schwitzt, klebt, trocknet, riecht, streichelt, (…) und wird zu einer Reihe von Identitätsschichten eines fühlenden Wesens“,
erklärt Markus Neumann. Indem er die Haut beobachtet, versucht zu verstehen und zu sehen, schafft er eine „pikturale Haut“. Zeichnungen, Materialien, Papiere, Farben und Schriftzüge überlagern sich – dabei werden sie in jedem Moment zu einer Ansammlung von Schichten, altern mit jeder Stunde, reißen, kleben und verändern ihre Farbe. Das Ergebnis sind Ausschnitte der Haut, die unsere täglichen Erfahrungen aufnimmt und verinnerlicht. Begleitet werden diese pikturalen Ergebnisse von poetischen Texten über Identität, Heimat und Kultur.

In Kooperation mit

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