Nguyên Lê Trio: Silk and Sand

  • Fusion
  • Modern Jazz
Portrait des Künstlers vor schwarzem Hintergrund

„So wie er spielt niemand Gitarre“, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung über Nguyên Lê, den ersten Exklusivkünstler des progressiven Jazzlabels ACT überhaupt. Der 1959 in Paris geborene Sohn vietnamesischen Eltern ist einer der vielseitigsten und eigenständigsten Gitarristen – weit über den Jazz hinaus. Nguyên Lê kehrt nach Abenteuern in den unterschiedlichsten Besetzungen und Musikstilen zum Trio-Format zurück, mit dem er einst seine internationale Karriere begründete. Gemeinsam mit dem Kanadier Chris Jennings, einem der gefragtesten Bassisten dies- und jenseits des Atlantiks. Und dem aus Marokko stammenden Percussionisten Rhani Krija, dessen filigrane, farbenreiche Grooves schon die Musik von Stars wie Sting, Keziah Jones oder Dominic Miller bereicherten.


Unabhängig davon, welchen Schwerpunkt der stets nach Neuem strebende Lê setzte, bekam noch jedes seiner Alben von der Kritik das Prädikat „Meisterwerk“.
Auch das neue Album „Silk and Sand“ wird da keine Ausnahme machen. Denn der 63-Jährige gehört zu den wenigen, die in Technik, Stil und Komposition einzigartig und von der ersten Note an erkennbar sind – eine Meisterschaft im eigentlichen Sinne also. Das liegt zum einen daran, dass Lê ein Autodidakt ist, mit Schlagzeug begann, erst spät zur Gitarre wechselte und vor seiner Musikerkarriere Bildende Kunst und Philosophie studierte. Dass er also sein Instrument völlig unverschult und nach eigenen Kriterien erlernte und sein Horizont weit über die Musik hinausreicht. Zum anderen hat sich Lê von Anfang an als Brückenbauer verstanden, zwischen den Genres, Stilen und Kontinenten. „Ich bin eine personifizierte Fusion der Kulturen,“ sagt er. Und ist dementsprechend ein Weltmusiker im eigentlichen Sinne, in dessen Werk sich stets die europäische, speziell französische Musikkultur und die südostasiatische seiner Wurzeln mit den amerikanischen Traditionen des Jazz und Rock, aber auch Musiken anderer Kontinente begegneten. Angefangen mit seiner ersten, stark afrokaribischen Band Ultramarine über Alben wie „Zanzibar“, „Tales from Vietnam“ oder „Urban Folktales“, über die Beteiligung am bahnbrechenden NeoFlamenco-Projekt „Jazzpaña“ und seine Zusammenarbeit mit der traditionellen vietnamesischen Sängerin Huong Thanh bis hin zum Funk-orientierten Trio E_L_B oder seinem vielfach preisgekrönten Jimi-Hendrix-Projekt. Nach vielen Global-Fusion-Rock-Projekten m it internationalen Stars in den vergangenen Jahren geht es mit „Silk and Sand“ wieder weitgehend zurück zu den Wurzeln. Einem wie im Titel schon angedeuteten feineren, leiserem Musizieren mit größerem Jazz-Anteil, das nach eigenem Bekunden an frühe Werke anknüpft: „Auf meinem Album ‚Three Trios‘ von 1996 habe ich zwei Stücke „Silk“ und „Sand“ genannt: Kostbare, doch starke Seide, die das Zusammenspiel der Musiker verwebt; Wüstensand, der den Traum des Musikers von einem anderen Ort verfolgt… 26 Jahre später bleiben diese Titel wie Kieselsteine auf dem Weg, den man mit seinen Schritten gegangen ist.“

Besetzung

Nguyên Lê: Gitarre

Chris Jennings: Kontrabass. Er spielt auch mit Dhafer Youssef, Joachim Kühn, Grégory Privat…

Rhani Krija: Percussion. Er ist regelmäßig auf Tour mit Sting. Hat auch mit Omar Sosa, Salif Keïta, WDR Big Band Köln, Vinnie Colaiuta, Dominic Miller, Keziah Jones, Klaus Doldinger… zusammengearbeitet .

Details
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